Johanniskraut

Johanniskraut
Bald ist es wieder soweit und das Johanniskraut steht in voller Blüte. Darauf freue ich mich besonders, denn mein Vorrat an selbstgemachtem Johanniskraut neigt sich langsam dem Ende zu.

Johanniskraut (Hypericum perforatum) steht um die Zeit der Sommersonnenwende (21.Juni), dem heutigen Johannistag in vollster Blüte. An diesem Tag des Jahres, hat die Sonne ihren höchsten Stand erreicht, es ist der längste Tag und die kürzeste Nacht. Dieses Fest wurde seit Uhrzeiten gefeiert, als ein Fest des Lichtes. Zu diesem Anlass wurden Sonnwendfeuer entzündet und wer darüber sprang, konnte sich von Krankheit heilen und von dunklen Mächten befreien.

Wenn man das Johanniskraut zwischen den Fingern zerreibt, entweicht ein roter Saft. Wenn man die Blätter gegen das Sonnenlicht hält, so sieht man viele kleine schwarze Pünktchen, es sieht aus als wäre das Blatt mit Nadeln durchstochen. Im Volksmund nennt man es deshalb auch Tüpfelchen – Kraut. Das fertige Mazerat nennt man auch oft Rotöl, wegen des roten Farbstoffes, welcher das Johanniskraut in das Öl abgibt. Diese rote Farbe entsteht durch den Hauptwirkstoffe des Johanniskrautes, das Hypericin. Hierbei handelt es sich um ein rotes Pigment mit photosensibilisierenden Eigenschaften. Die Lichtempfindlichkeit der Haut wird somit erhöht.

Johanniskraut wächst an sonnigen Wegrändern und auf Magerwiesen. Es wird ca. 80 – 100 cm hoch. Er ist extrem Hart, weshalb Johanniskraut auch früher als „Hartheu“ bezeichnet wurde, da es das Heu hart gemacht hat.

Paracelsus hat vor mehr als 450 Jahren schon über die Heilwirkung des Johanniskrautes berichtet. Die Pflanze war für ihn eine Art Universalmittel. Er hat es damals schon gegen Depressionen, Melancholie und Hysterie eingesetzt.

Johanniskrautöl selbstgemacht:

Gesammelt wird das Johanniskraut in voller Blüte von Ende Juni bis September. Die Blüten werden am besten um die Mittagszeit gesammelt. Man benötigt für einen Liter Öl, ca. 250 – 300g Johanniskrautblüten. Diese entfernt man von Ungeziefer und zerstösst sie. Die Blüten werden in ein helles Schraubglas gegeben und mit 1 Liter kaltgepresstem Olivenöl übergossen.
Alle Pflanzenteile müssen mit dem Öl bedeckt sein.
Etwa 4 Wochen ins Sonnen- bzw. Tageslicht stellen. Danach durch ein feines Sieb in eine dunkle Flasche abfüllen und dunkel aufbewahren. Ca. 1 Jahr haltbar. Als Alternativen zum Olivenöl bieten sich beispielsweise Sesam-, Macadamia– (extrem Hautpflegend) oder Sonnenblumenöl an.

Diese Mazerat wirkt besonders schmerzlindernd bei rheumatischen Beschwerden. Es besitzt muskelentspannende, wundheilende, entzündungshemmende, durchblutungsfördernde, antibakterielle und antivirale Eigenschaften. Außerdem ist es hautpflegend und hilfreich bei Hautproblemen.

Für Brusteinreibungsölen bei Atemwegserkrankungen benutze ich als Basisöl am liebsten Johanniskrautöl.

Brusteinreibung „Durchatmen“
50 ml Johanniskrautöl
3 Tropfen Benzoe Siam
3 Tropfen Lavendel fein
3 Tropfen Cajeput
2 Tropfen Zeder

Bei Muskulaturschmerzen, Muskelkater oder als Sportöl:

50 ml Johanniskrautöl
5 Tropfen Cajeput
3 Tropfen Lavendel fein
3 Tropfen Latschenkiefer
3 Tropfen Wacholder

Wussten Sie, dass es auch ein ätherisches Öl vom Johanniskraut gibt?

Die Hauptinhaltsstoffe sind:
Monoterpene, z.B. alpha und beta – pinen
Sesquiterpene (bis 45 %)
Sesquiterpenole
Oxide
und Kohlenwasserstoffe

Das ätherische Öl mische ich gerne in stimmungsaufhellende Körperöle.

3 Kommentare zu „Johanniskraut“

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